Rhein- und Ozeanfrachter MS „Konsul Sartori“. Wir wurden ahnungslos und
unverhofft auf einen längerwährenden Karibiktörn zur Trampfahrt umverchartert. Am Ende dieser langen Monate hieß es,
dass wir für ein weiteres Jahr Zucker nach Hawaii und anderes nach Kuba zurück transportieren sollten.
Kuba war ab Anfang 1959 ein besonders turbulentes Land. Wir wurden in Havanna für etliche Tage Zeugen der alltäglichen Nachfeierei
des Einmarsches der abenteuerlich uniformierten Kombattanten Fidel Castros. Drei blonddeutsche Kerle im Halbstarkenalter gehörten
in ihrer furchterregenden Kämpferkluft mit sich kreuzenden Patronengurten vor der Brust dazu. Lange Tage kümmerte sich kein Kubaner
um unser Schiff, das unweit der Miami-Bar an der Pier vor sich hin lag. Unter der starken Festungsanlage zur anderen Seite der Hafeneinfahrt
hatten wir zunächst auch schon warten müssen. Abends vernahm man deutlich und in zeitlichen Abständen Maschinengewehrsalven,
die so manchen Batista-Mitläufer in den Tod beförderten.
Rhein- und Ozeanfrachter „Konsul Sartori“ wackelt ab Windstärke 4.
Kapitäne waren H. Hagenah, dann Breckwoldt; Erster Offizier war ... Schreyer, Zweiter Offz. E. Schönhoff, Dritter Offz. G.
Müller-R., Erster Ing. war R. Müller, Zweiter Ing. O. Grassmann, Dritter Ing. O. Hannemann. Funkoffizier war Otto-Ernst Sankowsky.
Matrosen waren Hein David, Jürgen Klein, Klaus Teike, Erich Andersen. Leichtmatrose war Manfred Sager, Jungmann war Jürgen Ostermann.
Als Reiniger fuhren Horst-Georg Basse und Herbert Zinke. Koch war Walter Vogt, Steward war Siegfried Schwemmer. Es war ein Abenteuer der
besonderen Art, auf diesem Schiff gewesen zu sein.